Wittmann: Spritzgießmaschinen und neue Peripherieprodukte

Die Wittmann-Peripheriegeräte sind mit folgenden Neuheiten vertreten:

• Robotmodell W818 mit R8.2-Steuerung und servomotorischen Rotationsachsen
• Gravimax 14V mit Echtzeitdosierung und Gravinet
• Robotsteuerung R8.2 mit QuickEdit- und SmartStart-Funktionen
• Feedmax B206-Fördergerät mit EasyClean-Eigenschaft
• Tempro plus D140 mit Temperatur-Oszilloskop
• Drymax Aton Primus F120-300-M-Trockner mit dem Wittmann-Trockenrad

Das neue Robotmodell W818 basiert mechanisch auf dem Vorgängermodell W711, weist jedoch in der neuen Ausführung ein Traggewicht von 6 kg auf, wobei der Vertikalhub gleichzeitig 1 200 mm (max.) betragen kann. Standardmäßig ist das Gerät mit drei Servomotoren sowie Absolutwertgebern für alle linearen Achsen ausgestattet.

Optionale servomotorische Drehachsen ermöglichen neue und vielfältige Funktionalitäten, die bisher eher Knickarmrobotern zugeordnet wurden. Die Servo-B-Achse ermöglicht eine stufenlose Drehung von Greifer und C-Abschwenkachse zwischen 0° und 270°, während die Servo-C-Achse den Greifer zwischen 0° und 180° verdrehen lässt. Alle Zwischenpositionen der jeweiligen Drehachse können mit einer Genauigkeit von 0,01° programmiert werden.

Diese Drehachsen – gekoppelt mit dem TruePath-Bahnplanungsmodul der Wittmann R8.2 Steuerung – erlauben die koordinatentreue Abfahrt von beliebigen Fahrbewegungen im Raum, bis hin zur Parallelität beliebiger Bewegungen von Linear- und Rotationsachsen.

Erstmals stellt Wittmann auf der Fakuma den neuen W818 mit einer B/C-Servoachsenkombination vor. Das bei Einsatz von B/C-Servoachsen für Greifer und Teil verfügbare Traggewicht beträgt beim W818 4 kg, und 8 kg bei den Modellen W821 bzw. W831.

Das komplett überarbeitete gravimetrische Dosiergerät Gravimax 14V stellt eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells GMX 14R dar. Der Gravimax präsentiert sich nun in einem vollständig neuen Design, wobei die RTLS Online-Dosiermessung (Real Time Live Scale) des Vorgängermodells auch hier integriert wurde.

Jedoch kommen für die Dosierung nun hochpräzise, verschleißresistente Edelstahlventile zum Einsatz. Diese sind mechanisch so ausgelegt, dass sowohl Neuware als auch nur bedingt rieselfähiges und zu Brückenbildung neigendes Mahlgut beständig und konstant mit demselben Ventil dosiert werden können.

Der Gravimax 14V erzielt nun einen Materialdurchsatz von bis zu 100 kg/h, verfügt standardmäßig über zwei Wiegezellen für höhere Messgenauigkeit und über einen Kugelmischer, der eine gleichmäßige Durchmischung der kompletten dosierten Charge garantiert.

Die neue Wittmann R8.2-Robotsteuerung bietet hohe Leistung, gepaart mit leichter Zugänglichkeit der Funktionen. Die Echtzeitfunktionen wie SoftTorque, EcoMode, TruePath und PartTrack erlauben dem Nutzer einen einfachen Zugang zu ansonsten komplexen Funktionalitäten, die sowohl die Produktivität erhöhen als auch neue Möglichkeiten zur Realisierung von Ablaufsequenzen eröffnen.

Mit diesen Funktionen konnte schon die Vorgängerversion R8 aufwarten. Für die R8.2-Steuerung neu hinzugekommen sind die SmartStart-Funktion und der so genannte QuickEdit-Modus. SmartStart ermöglicht einen „Blindstart“ des Roboters, der keinerlei Wissen voraussetzt; der Roboter wird unter Beachtung aller relevanter Sicherheits- und Betriebszustände der Maschine aktiviert. QuickEdit ermöglicht dem Anwender die rasche individuelle Anpassung von Struktur und Ansicht eines Teach-Programms.

Die R8.2-Steuerung ist für alle Robotgrößen verfügbar, beginnend mit dem Kleingerät W801 mit 3 kg Traggewicht, bis hin zum größten Modell W873, das 125 kg an Tragkraft aufbringt. Ebenso können sämtliche Hochleistungs-Horizontalroboter der Serien W827, W837 und W847 sowie die Geräte der Ultra-High-Speed Serie mit der neuen Steuerung geliefert werden.

Die neuen Feedmax B Materialabscheider für Zentralanlagen erweisen sich laut Unternehmen als einfach zu handhaben und gut geeignet für alle Anwendungsfälle.

Das breit gefächerte Fördergeräte-Programm deckt mit seiner Gerätereihe, die vom Feedmax B105 bis zum Feedmax A480 reicht, sämtliche Fördervolumina von 0,5 – 80 l ab, und ist somit für alle Anwendungen einsetzbar, ob für Just-In-Time-Applikationen oder solche im Extrusionsbereich.

Sämtliche Feedmax B Materialabscheider sind materialberührend vollständig aus Edelstahl gefertigt und verfügen über die bekannt betriebssichere pneumatisch betätigte Auslaufglocke und einen abgeschrägten Materialzylinder. Dieser gestattet durch seine spezielle Form einen einfacheren Zugang für eine gründliche Reinigung, was sich in der Praxis als essenziell für einen effizienten Einsatz des Geräts erweist, da häufige Materialwechsel die Regel bilden.

Die neue Temperiergeräteserie Tempro plus D ermöglicht die eine hohe Temperaturstabilität, eine optimierte Prozessführung und bietet eine übersichtliche und vollständige visuelle Darstellung des Ablaufs.

Mit der Einführung der neuen Tempro plus D-Geräteserie übernimmt ein 5,7" dimensionierter LCD-Farbbildschirm die visuelle Darstellung. Verschiedene Schaltflächen auf dem Display können frei konfiguriert werden, um die für den jeweiligen Fall benötigten Daten exakt in der gewünschten Weise abrufen zu können.

Tempro Temperiergeräte umfassen ein weites Anwendungsspektrum – von offenen Systemen mit einer maximalen Prozesstemperatur von 90 °C bis hin zu magnetgekoppelten drucküberlagerten Systemen mit einer Systemtemperatur von bis zu 180 °C. Alle verfügbaren Modelle werden sowohl als 1-Kreis- wie auch als 2-Kreis-Ausführungen angeboten.

Die Geräteserie Tempro plus D verwendet Wasser als Wärmeträgermedium. Dies bedeutet nicht nur kürzere Aufheizzeiten und genauere Regelung, sondern auch höhere Durchflüsse und eine gleichmäßigere Temperaturverteilung innerhalb der Kavität, so das Unternehmen.

Für eine noch weiter optimierte Prozesskontrolle kann der Temperaturverlauf nun auch mit Hilfe einer Oszilloskopfunktion aufgezeichnet und wiedergegeben werden.

Der erstmals von Wittmann auf der K 2010 vorgestellte Trockenradtrockner Drymax Aton habe sich laut Unternehmen in der Zwischenzeit oftmals in der Praxis bewährt. Das Gerät bietet die Kombination eines konstanten Taupunkts mit hoher Energieeffizienz bei niedrigen Wartungskosten. Vorzüge, die durch den Einsatz eines neuen Trockenrads möglich werden, welches aus einer Vielzahl von Kammern besteht, in denen sich eine lose Schüttung von Trockenmittelkugeln befindet. Die Art der Befüllung begünstigt eine gute Energieausnutzung und erlaubt eine kostengünstige Wartung des Rads – beides Eigenschaften, die sich mit einem herkömmlichen Wabenrad nicht realisieren lassen, so heißt es.

Auf der Fakuma 2011 präsentiert Wittmann nun zum ersten Mal das neue Modell Drymax Aton Primus, das über eine Trockenluftkapazität von 120 m³/h verfügt und standardmäßig mit einem 300 l fassenden Trockensilo ausgestattet ist. Alle materialberührenden Komponenten sind aus Edelstahl gefertigt.

Das Gerät verfügt über zwei unterschiedliche Betriebsmodi. Im Radmodus operiert der Drymax Aton Primus in kontinuierlicher Weise als Radtrockner, im energieeffizienten EcoMode als Quasi-Patronentrockner mit geglättetem Taupunktverhalten. Unter praktisch allen denkbaren klimatischen Umweltbedingungen erreicht sein Taupunkt einen Wert von -40 °C bis -65 °C.

Das komplette Peripheriegeräteprogramm von Wittmann umfasst Roboter und Automatisierungsanlagen, Dosiergeräte, die automatische Materialversorgung und Materialtrocknung samt Recycling der Kunststoffe sowie die Werkzeugtemperierung und Werkzeugkühlung. Mit dieser Peripheriegerätebaureihe bietet das Unternehmen Gesamtlösungen an – von autarken Fertigungszellen mit Einzonen-Temperiergerät, Zahnwalzenmühlen, Angusspickern und integrierten Saugfördergeräten über zentral vernetzte und gesteuerte Systemlösungen mit zentralen Materialförderanlagen und zentraler Trocknung bis hin zu Robotern samt Automatisierungseinrichtungen für die flexible Weiterbearbeitung von entnommenen Spritzgießteilen.